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Keine Zeit zum Ärgern lassen

Kontakt mit den Bürgern ist für Arnstorfs Bürgermeister Christoph Brunner sehr wichtig. Corona macht das nicht sonderlich einfach. Einer seiner wichtigsten Begleiter ist daher das Telefon. (Archivfoto: Bergbauer)

Ein herausforderndes Jahr: Arnstorfs neuer Bürgermeister Christoph Brunner blickt auf 2020 zurück

Interview von Petra Schlierf

Wenn eine Kommune einen neuen Bürgermeister gewählt hat, eilt der normalerweise monatelang von einem Antrittsbesuch zum anderen. Bei Arnstorfs neuem Marktoberhaupt Christoph Brunner ist das notgedrungen anders. Doch er zeigt sich flexibel und bietet Sprechstunden per Video- Telefonat hat. Im Interview spricht er über die guten und schwierigen Seiten seines Jobwechsels, den langen Weg zum schnellen Internet und was Arnstorf in den nächsten Monaten und Jahren braucht.

Herr Brunner, wenn Sie das Jahr 2020 mit einem Wort beschreiben müssten, welches wäre das passendste?

Herausfordernd

Und wenn Sie einen ganzen Satz zur Verfügung hätten, wie würde dieser dann lauten?

Das Jahr 2020 hat nicht nur für mich persönlich große Veränderungen gebracht, sondern alle mussten sich mit Neuem auseinandersetzen, das sich so keiner hätte vorstellen können. Ungeachtet dessen bin ich stolz darauf, aktiv an der positiven Weiterentwicklung von Arnstorf mitwirken zu dürfen!

Wie hat sich der Arbeitsalltag im Rathaus durch Corona konkret geändert?

Als öffentliche Einrichtung sind wir angehalten, alle getroffenen Maßnahmen in aller Konsequenz umzusetzen, was mir aber persönlich auch ein sehr großes Anliegen ist, da die Gesundheit der Mitarbeiter und Besucher oberste Priorität hat, trotzdem die Bürger das Recht haben, dass deren Anliegen behandelt werden, sodass wir das Rathaus zu keinem Zeitpunkt geschlossen hatten. Wir arbeiten mit Terminen, was aber sehr gut funktioniert, weil sich die Bürger sehr vorbildhaft verhalten.

Wie wirkte sich die Pandemie auf die Arbeit im Bauhof, in der Kläranlage und anderen Einrichtungen der Gemeinde aus?

Speziell für den Bereich Kläranlage und Wasserversorgung wird in Schichtengearbeitet. In jedem Bereich sind zwei Mitarbeiter beschäftigt. Nachdem sich diese persönlich nicht treffen, können wir eine mögliche Ansteckung untereinander auf jeden Fall ausschließen. Es hat zum Glück bisher funktioniert. Im Bereich Bauhof arbeiten mehr Mitarbeiter gleichzeitig, jedoch unter Einhaltung der strengen Hygienevorgaben. Speziell für den Winterdienst gibt es einen Notfallplan, sollten mehrere Mitarbeiter gleichzeitig Corona-bedingt ausfallen.

Wie laufen derzeit die Sitzungen des Marktgemeinderats und der Ausschüsse ab?

Sitzungen wurden auf ein Minimum reduziert, jedoch müssen Entscheidungen getroffen werden. Und für den Fall nutzen wir die geräumige Aula unseres Schulzentrums. Zum einen können in dieser Räumlichkeit die Abstände eingehalten werden, zum anderen versuche ich, mit umfangreichen Vorgesprächen bereits in kleineren Kreisen zu informieren. Es hat sich gezeigt, dass dadurch die Sitzungen deutlich kürzer ausfallen. Bauausschusssitzungen finden weiterhin im Sitzungssaal des Rathauses statt, aber nachdem der Ausschuss aus nur sechs Mitglieder besteht, können die Abstände sehr gut eingehalten werden.

Können trotz Corona alle Themen abgearbeitet werden oder nimmt man nicht so Dringendes von der Tagesordnung?

Derzeit beschränken wir uns in der Tat auf das Allerwichtigste.

Viele Geschäfte haben dicht, Firmen beklagen Umsatzeinbußen. Das wirkt sich zwangsläufig auf die Gewerbesteuereinnahmen aus. Gibt es hier schon Prognosen für das Ergebnis 2020 und die Kalkulation für 2021?

Obwohl der Markt Arnstorf in der guten Ausgangsposition ist, dass unsere ansässigen Firmen sehr breit aufgestellt sind, so ist natürlich auch bei uns ein Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen im Jahr 2020 zu verzeichnen. Ich kann nicht für alle Unternehmen sprechen, jedoch hatte ich mit einigen Kontakt. Da sieht die Auftragslage für das Jahr zum jetzigen Zeitpunkt gut aus, aber keiner kann genau abschätzen, wie es letztendlich weiter geht. Die aktuell laufenden Haushaltsplanungen fallen auf jeden Fall eher vorsichtig aus.

Welche größeren Veranstaltungen musste die Gemeinde letztes Jahr absagen? Hat man sich damit zumindest Kosten und Arbeit für die Organisation gespart? Wenn ja, in welchem Umfang?

Es wurden nahezu alle Veranstaltungen im gesamten Gemeindegebiet abgesagt. Teilweise wäre der Markt Arnstorf Veranstalter gewesen, aber in den meisten Fällen Vereine bzw. Organisationen. Der Markt Arnstorf unterstützt die Veranstaltungen sehr gerne durch das Team des Bauhofs bei den Vorbereitungen, diesen Arbeitsaufwand durften wir im vergangenen Jahr nicht erbringen.

Der Bürgermeister gratuliert traditionell den Alters- und Ehejubilaren. Wie sah es da im vergangenen Jahr aus? Erfolgten die Glückwünsche und Geschenkübergaben kontaktlos?

Unmittelbar nach meinem Amtsantritt gab es keinerlei persönliche Gratulationen, während der Sommermonate im privaten Bereich schon wieder, aktuell wiederum nicht. Entweder konnte ich die Jubilare telefonisch erreichen und gratulieren, oder aber es wurde den Jubilaren per Kurier das Geschenk überbracht.

Ein Blick zurück auf das kommunale Geschehen in Ihrer Gemeinde im Jahr 2020: Welche Dinge haben Ihnen besonders viel Freude?

Die größte Freude für mich persönlich war natürlich die überwältigende Zustimmung bei der Wahl zum Bürgermeister. Zu meinem Einstieg in die neue Herausforderung durfte ich eine super Unterstützung durch das gesamte Team der Marktverwaltung erfahren, aber auch die sehr konstruktive Zusammenarbeit mit dem gesamten Marktratsgremium war sehr angenehm. Hoffnung macht mir, dass wir alle zusammen große Übereinstimmung dahingehend haben, dass wir in den nächsten Jahren viel bewegen können.

Über welche Dinge (abgesehen von Corona) haben Sie sich so richtig geärgert?

Ich bringe wenig Energie für Verärgerung auf, viel wichtiger ist es, gemachte Fehler einzugestehen, und daraus zu lernen.

Konnten Sie 2020 ein Kinder-Ferienprogramm anbieten? Wenn ja, wie wurde es angenommen?

Ja, wir haben ein Ferienprogramm angeboten, dies war zwar deutlich reduziert, allerdings immerhin zehn Veranstaltungen, wobei die Anmeldungen teilweise gering waren.

Corona hat gezeigt, wie wichtig die Digitalisierung ist. Darum: Wie ist der derzeitige Stand in Sachen „Breitband-Versorgung“ in Ihrer Gemeinde? Was sind die nächsten Schritte? Wann wird jedes Anwesen die Möglichkeit für schnelles Internet haben?

Breitband hat für den Markt Arnstorf einen sehr hohen Stellenwert. Derzeit in ein Förderverfahren mit ca. 250 Anschlüssen in der Umsetzung, für ein weiteres Verfahren mit 64 Anschlüssen wurden die Verträge bereits unterzeichnet, sodass aktuell noch ca. 95 Anschlüsse für den Ausbau bleiben. Diesbezüglich konnte mit den Gemeinden Roßbach und Johanniskirchen eine Cluster-Lösung zur Steigerung der Attraktivität im ländlichen Raum gefunden werden, und nach dem derzeitigen Markterkundungsverfahren erwarten wir für die restlichen Anschlüsse Angebote die nach den Verhandlungen umgehend vergeben werden sollen. Trotz allem Optimismus muss man realistisch davon ausgehen, dass alle Anschlüsse mit einer Bitrate von weniger als 30 Mbit/s spätestens 2025 fertig gestellt werden.

Was waren im Gemeindebereich die wichtigsten Projekte, die vergangenes Jahr abgeschlossen oder gestartet werden konnten?

Der Neubau der Kläranlage mit der Vergabe der Planungsleistungen wurde 2020 auf den Weg gebracht. Die Schaffung des neuen „Gewerbepark Kollbach“ ist auf einem sehr guten Weg, und noch in diesem Jahr beginnen die Erschließungsmaßnahmen. Investitionen im Bereich Kindergarten und Schulen wurden entweder bereits getätigt, oder sind in den Vorbereitungen. Als wesentliche Maßnahmen stehen die Neugestaltung der Außenanlagen im Kindergarten „Pusteblume“ an, aber auch die Sanierung der Sportanlage im Schulzentrum ist auf der Agenda ganz oben. Hinsichtlich des Neubaus der Grundschulturnhalle haben sich nochmals neue Varianten ergeben, die in Kürze auch mit den Verantwortlichen hinsichtlich ihrer Machbarkeit besprochen werden sollen.

Mühsam waren für die Arnstorfer einige Wochen im August und September, als das Trinkwasser vier Wochen lang abgekocht werden musste. Welche Lehren zieht der Markt aus dieser Situation? Wie steht es um das Trinkwassersystem des Markts?

Die Situation hat in der Tat den Bürgerinnen und Bürgern aus Arnstorf vieles abverlangt, zeigt uns aber auch, dass sauberes Trinkwasser keine Selbstverständlichkeit ist, und jeder angehalten sein sollte, damit sparsam umzugehen. Die Ursache war ein technischer Defekt, der aber sicherlich nicht auf fehlende Wartung zurückzuführen wäre. Der Markt Arnstorf hat vielmehr großes Glück, ein super Team in der Wasserversorgung zu haben, welche schnell die Ursache gefunden hat, und sofort mit der Behebung beginnen konnte. An einer stetigen Weiterentwicklung der gesamten Wasserversorgung von der Brunnenanlage bis zum Leitungsnetz wird, auch mit hohem finanziellen Aufwand, gearbeitet. Abgesehen von dem Vorfall im letzten Jahr, sind wir in der glücklichen Lage, dass wir unseren Abnehmern Trinkwasser in hervorragender Qualität, ohne jegliche Behandlung, zur Verfügung stellen können.

Die Pläne für den Bewegungsparcours hat der Marktrat im Frühjahr auf Eis gelegt, um das Thema auf 2021 zu vertagen. Wie steht es um das Projekt? Wird es ein Opfer des knappen Corona-Haushalts?

Die Vertagung hatte wohl zwei Gründe. Zum einen gab es weiterhin großen Diskussionsbedarf über die richtige Standortwahl, die letztendlich bis dato noch nicht entschieden ist, und zum anderen die möglichen finanziellen Auswirkungen der Pandemie, die zu einem frühen Zeitpunkt schon berücksichtigt worden sind. Der aktuelle Beschluss sieht vor, die nötigen Mittel in den Haushalt 2021 einzuplanen, was sicherlich auch passieren wird, und zu gegebener Zeit wird über das weitere Vorgehen im Gremium wieder beraten werden.

Die von vielen lang ersehnte Ortsumgehung lässt weiter auf sich warten. Wie ist der Stand der Dinge und wann tut sich hier wieder etwas?

Es wurde aktuell damit begonnen, überhaupt erst einmal die Grundlage für eine mögliche Trasse zu schaffen. Dafür wird für den gesamten Gemeindebereich von Arnstorf ein neuer Flächennutzungsplan mit entsprechender Bauleit- und Landschaftsplanung erstellt. Für diese Planungsleistung ist eine europaweite Ausschreibung notwendig, ermöglicht uns aber nach Abschluss zum einen konkrete Trassen zu überlegen, soll aber auch dazu dienen, dass es uns einfacher möglich ist, in den Außenbereichen Bauland zu erschließen, und letztendlich Baugrundstücke anbieten zu können.

Hat die Gemeinde noch genügend erschlossener Grundstücke für Wohnhäuser oder besteht Nachholbedarf?

Aktuell findet der Verkauf des entstandenen Baugebiets „Triefeldener Feld II“ mit 22 Parzellen statt, die Warteliste für Bauwillige in und um Arnstorf ist allerdings weiterhin sehr lang. Ich bin davon überzeugt, dass wir trotzdem in zwei Richtungen denken müssen. Sicherlich ist der Erwerb von neuen Baulandflächen ganz weit oben auf der Agenda. Nicht minder wichtig ist allerdings auch, dass wir eine weitere Innenverdichtung nach dem Motto „Innen statt Außen“ erreichen.

Wie sieht es mit Gewerbeflächen aus?

Im direkten Bereich von Arnstorf befinden sich zwar Gewerbeflächen, jedoch ist der Markt Arnstorf nicht in deren Besitz. Der Gewerbepark Kollbach befindet sich auf einem sehr guten Weg. Aktuell wird an der Erschließung geplant, und nach Möglichkeit beginnen im Herbst die Bauarbeiten. Nach Auftragsvergabe zur Erschließung können wir mit den Interessenten mit konkreten Quadratmeter- Preisen in die Verkäufe einsteigen.

Welche Vorhaben stehen für 2021 fest auf dem Plan der Gemeinde?

Einen Großteil haben wir schon besprochen: Neubau Kläranlage, Sanierung Sportanlage Schulzentrum, Neugestaltung Garten im Kindergarten, Breitbandausbau im Außenbereich, Neubau Grundschul-Turnhalle voranbringen, Flächennutzungsplan für das gesamte Gemeindegebiet, Sanierung Brunnenanlage sowie Leitungsnetz zur eigenen Wasserversorgung, Sanierung von Straßen im Außenbereich.

Zum Abschluss: Welche Botschaft geben Sie Ihren Bürgern für 2021 mit auf dem Weg?

Ich wünsche mir, dass wir die aktuell schwierige Zeit gemeinsam in bester Gesundheit überstehen. Für unsere zahlreichen Vereine wünsche ich mir, dass deren Vereinsleben wieder auflebt, und Arnstorf wieder so lebenswert wird, wie wir es alle noch in guter Erinnerung haben.
(Quelle: RA 30.1.2021)